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Denis Goldberg - Ein Nachruf

Denis Goldberg, Bürgerrechtler und Mitkämpfer Nelson Mandelas, ist im Alter von 87 Jahren gestorben

Wir haben Denis Goldberg kennengelernt, als er Schülern und Lehrern am Theodor-Heuss-Gymnasium 2012 einen Film über ihn und sein Buch "Der Auftrag" vorstellte. Der Auftritt von Denis Goldberg hat uns sehr beeindruckt. Er war ein glänzender Erzähler und Redner. Es war ihm ein besonderes Anliegen, die Erfahrungen seines lebenslangen Kampfes gegen Apartheid und Rassismus und für eine gerechte Gesellschaft an die jüngere Generation weiterzugeben.

Am THG blieb dieser Auftritt von 2012 unvergessen. Daher entschied sich die UNESCO – AG 2018, eine Benefiz- Veranstaltung zu organisieren und Spenden für das „House of Hope“ in Hout Bay in Südafrika zu sammeln. Dieses „House of Hope“ ,ein Projekt von Denis Goldberg, ist ein Kulturzentrum für Jugendliche, die dort musizieren, Sprachen lernen und sich Computerkenntnisse aneignen.

Denis Goldberg wurde 1933 als Sohn jüdischer Einwanderer in Kapstadt geboren. In seinem Elternhaus wurde er in säkularem Sinne und an sozialistischen Idealen orientiert erzogen. Als die Befreiungsbewegung ANC 1961 nach Jahren des gewaltfreien Widerstands gegen das Apartheidregime einen bewaffneten Arm gründete, schloss sich ihm der junge Bauingenieur als technischer Offizier an. Nur zwei Jahre später wurden leitende Mitglieder der Untergrundorganisation auf einer Farm nahe Rivonia verhaftet. Im folgenden Prozess wurde Denis Goldberg 1964 als Angeklagter Nummer 3 gemeinsam mit Nelson Mandela und anderen Kampfgefährten zu viermal lebenslänglich verurteilt. Als einziger Weißer unter den Verurteilten verbrachte Goldberg 22 Jahre im Zentralgefängnis in Pretoria. 1985 kam er zu Beginn der Verhandlungen um die Beendigung des Apartheidregimes als Erster der acht Rivonia- Gefangenen frei.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Israel zog er zu seiner Familie nach London und engagierte sich als ANC Vertreter weiter für den Sturz des Apartheidregimes. 2002 kehrte er nach Südafrika zurück und arbeitete u.a. als Berater des Ministers für Wasser-und Forstwirtschaft. Bis zuletzt setzte er sich unbeirrbar dafür ein die gesellschaftlichen Bedingungen zu verändern, aufgrund derer ein Großteil der südafrikanischen Bevölkerung in Armut zu leben gezwungen ist. Aufgrund seiner Geschichte war er dem ANC lange in Loyalität verbunden, wurde angesichts der zunehmenden Korruption unter der Präsidentschaft Jacob Zuma dann aber zu einer der wichtigsten kritischen Stimmen im Lande.

Die UNESCO – AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums Aalen