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THG setzt sich für gerechte Impfstoffverteilung ein

Gemeinsam mit den benachbarten UNESCO-Projektschulen in Heidenheim und Stuttgart setzt sich das THG für eine gerechte weltweite Impfstoffverteilung ein. Die UNESCO-AG, die SMV und verschiedene Klassen und Kurse haben sich mit dem Thema beschäftigt und eine Vielzahl von Argumenten und Meinungen zusammengetragen. Schülerinnen der UNESCO-AG haben daraufhin einen Brief formuliert, den das THG unter anderem an Bundeskanzlerin Merkel, Ministerpräsident Kretschmann und Bundesentwicklungsminister Müller geschickt hat. Der gesamte Brief ist unten nachzulesen.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,

seit über einem Jahr befinden wir alle uns in einer globalen Pandemie enormen Ausmaßes mit schwerwiegenden Folgen. Auch wir Schülerinnen und Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Aalen gehen tagtäglich Kompromisse ein, welche die Pandemie uns abverlangt. Aber obwohl unser Leben momentan fernab von der Normalität ist, können wir Deutsche aufgrund der Impfkampagne ein Licht am Ende des Tunnels sehen. Doch dies ist in vielen Teilen der Welt leider nicht der Fall, weshalb wir uns für eine gerechte Impfstoffverteilung einsetzen.

Laut des britischen „Economist“ erwarten 85 Länder wie Nigeria oder Bolivien den Impfstart erst in 2023, während wir in Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits gute Chancen auf eine durch den Impfstoff hergestellte Herdenimmunität haben. Allein aus moralischer Sicht ist es unsere Pflicht, die Länder zu unterstützen, die nicht dieselben finanziellen Mittel und eine ausgebaute Infrastruktur besitzen. Selbst wenn Entwicklungsländern Impfstoff zur Verfügung gestellt wird, fehlen Lagerungsstätten und die finanziellen Mittel, die bereit gestellt werden müssen, um dessen Verteilung zu ermöglichen.

Die Welt muss sich zurzeit einem globalen Problem stellen, welches nur gelöst werden kann, wenn auch global dagegen vorgegangen wird. Erst dann wird wieder zwischenstaatliches Reisen möglich sein, was nicht nur einen kulturellen Austausch mit sich bringt, sondern auch die Tourismusbranche fördert und neue Jobs sichert. Auslandsaufenthalte sind nämlich nicht nur ein Privileg, sondern in einer wirtschaftlich globalisierten Welt zwingend notwendig. Außerdem kann die weltweite Zusammenarbeit zur Bekämpfung des SARS-CoV-2 internationale Beziehungen stärken und für die Zukunft verbessern.

Seit langer Zeit geht die weltweite Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Diese entscheidet heute, welche Länder sich in dieser Situation sorgenlos den Impfstoff leisten können. Es ist die Verantwortung der privilegierten Länder, diese Schere nicht weiter zu öffnen und keine weltweite Zweiklassengesellschaft zwischen Ländern, die impfen können und Ländern, die diese Möglichkeit nicht besitzen, entstehen zu lassen.

Wir als UNESCO-Projektschule verstehen uns als weltoffene und engagierte Schule, wozu auch zahlreiche Schüleraustausche beispielsweise mit Polen, Frankreich oder Indien gehören. Diese sind wichtig, damit wir Jugendliche anderer Kulturen kennenlernen und uns in einer globalisierten Welt vernetzen können. Der kulturelle Austausch ist uns dabei besonders wichtig. Daher haben wir uns intensiv über alle Klassenstufen hinweg mit der wichtigen Thematik einer gerechten weltweiten Impfstoffverteilung auseinandergesetzt, jedoch steht es leider nicht in unserer Macht viel in dieser Hinsicht zu beeinflussen. Aus diesem Grund appellieren wir an Sie, Ihre politische Stellung zu nutzen, um sich für eine gerechte Impfstoffverteilung einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen,

Paul Mohrenweiser
Schülersprecher
UNESCO-AG des
Theodor- Heuss-Gymnasiums
Dr. Christoph Hatscher
Schulleiter